Sophisten bekamen ihre Bezeichnung vom griechischen Wort `Sophia' - Weißheit. Es waren frühe griechische Denker, die mit ihrer Klugheit den meisten Zeitgenossen überlegen waren. Durch ihre originelle Denkweise und leidenschaftliche Diskussionen `blendeten' sie ihre Zuhörer und wussten, diese auf eigene Seite zu ziehen. Als sie vor allem von Plato als Denker voller Widersprüche entlarvt wurden, sank ihr Ansehen und die Bezeichnung `Sophisten' bekam ihre negative Bedeutung. Auch heute kennen wir viele Menschen, die wir als solche Sophisten ansehen: Anwälte, Marketing Strategen und Sekten-Gründer.
Doch nicht alles war so falsch, wie Plato es darstellte. Protagoras - einer der berühmtesten Sophisten - hat mit seinem Spruch „Der Mensch ist das Maß aller Dinge'' eine bis heute geltende Sichtweise der Realität geprägt. Dieser Spruch erlaubt, dass zwei anders denkende Menschen für sich die Wahrheit beanspruchen können. Dies ist möglich, eben weil sie die Realität anders wahrnehmen. Andererseits ist dieser Spruch in vielen Bereichen der einzig richtige Maßstab. Schauen wir uns einmal folgende Aussagen an:
Ich bin ein Mensch und ich finde, das Gras ist rot.
„Sozial ist, was Arbeit schafft''
Übertragung: „Politik muss sich am Wohl des Menschen orientieren''
Zwischen Diebstahl und Mundraub besteht kein Unterschied.
Das Wort `Eristik' meint die Kunst des Diskutierens, um Recht zu behalten - auch wenn es falsch ist. Auf gut Deutsch: `Rechthaberei'.