Eine Vermischung von Agnostik (man kann die Wahrheit nie erkennen) und der unendlichen Tolleranz ergibt eine explosive Mischung - den Relativismus. Dieser dehnt den Ansatz der Sophisten so weit aus, dass Gegensätze nicht nur dann beide wahr sein können, wenn sie zwei verschiedene Sichtweisen wiederspiegeln, sondern - weil es eben keine allgemeingültige Wahrheit gibt - die Gegensätze immer erwünscht sind. Zur These, dass ein Dreieck immer drei Ecken hat, kann man also stehen oder auch nicht. Die Welt ist eine Scheibe oder eine Kugel. Beides ist richtig, je nachdem für wen.
Auch wenn dieser Trend die Ablösung des `one best way' im Sinne hatte - also manchmal doch etwas positives - schießt er über das Ziel hinaus. Die unendliche Toleranz wird zur `Gleichmacherei' bzw. Anarchie. Mit anderen Worten ausgedrückt: „Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!''
