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Das Nicht-Widerspruchsprinzip

Sehr nahe an diesem Standpunkt war auch Leibniz, der als einziges Wahrheitskriterium das Nichtwiderspruchsprinzip anerkannte. Man nennt dieses Vorgehen auch die `Kohärenztheorie' und verwendet sie bei der Beurteilung von Zeugenaussagen im Gericht. Der oder die erste, die sich in ihrer Aussage in Widersprüche verwickelt, gilt als nicht glaubwürdig oder noch schlimmer als Lügner. Wenn wir uns aber eine reale Situation einer Familie anschauen, in der die Mutter den Streit der Kinder beendet und fragt: „Wer hat angefangen?'', werden wir schnell erkennen, dass diese Theorie alleine nur bedingt als Wahrheitskriterium gelten kann. In der Wissenschaft ist diese Theorie aber sehr nützlich. Hypothesen über die vierte Dimension von Albert Einstein lassen sich sonst weder verifizieren noch falsifizieren. Erst die Übereinstimmung von allen Aussagen konnte die Wissenschaftler überzeugen. Heute wissen wir aus durchgeführten Experimenten, dass diese Theorie praktisch (pragmatisch) verifiziert werden konnte.

Ein Beispiel:

Wenn ich behaupte, dass unsere Uni ein gutes Niveau zu bieten hat und gleichzeitig mich beschwere, dass ich in den X Semestern trotz redlichen Bemühens nichts gelernt habe, dann können meine Worte nicht beide wahr sein und es wäre zu befürchten, dass ich auch keine wahre Aussage im Sinne hatte als ich sprach...


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neo 2006-02-02