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Immanuel Kant

Auf dieser Linie steht auch der nächste große Philosoph. Diesmal einer aus meiner Heimat - aus Ostpreußen: Immanuel Kant. Er macht Thomas von Aquin zum Vorwurf, dass dieser nichts über Kriterien sagt, die für die Feststellung der Tatsachen notwendig sind. Aus den eben genannten Beispielen sehen wir, dass z.B. der Stromfluss nur dann festzustellen ist, wenn wir über entsprechendes Messgerät verfügen. Eine Waage oder Mikroskop hätte da keine Erkenntnis gebracht. Ohne passende Kriterien für das Erkennen der Tatsachen, können wir eine Aussage diesbezüglich weder widerlegen noch bestätigen. Sie bleibt eine Spekulation. Damit muss die Formel von Thomas erweitert werden:

$A_{(x)} = T_{(K_{(x)})}$

Trotz des redlichen Bemühens vom Herrn Kant, sind wir der Wahrheit möglicherweise ferner als zuvor. Wer sagt uns, welches das richtige Messgerät ist? Beim Gewicht ist die Waage das Kriterium der Wahl. Aber wer garantiert uns, dass die Waage das richtige Gewicht anzeigt? Oder wer von Euch will versuchen, zu beweisen, dass er seine Freundin liebt? Welche Kriterien benutzt man da und wie genau können sie sein? Das Hinterfragen der Eignung der Kriterien führt zum `regress ad infinitum' - ähnlich unserem Kreter Epimenides. Trotzdem müssen wir uns manchmal fragen: `Waren die Kriterien wirklich angemessen?'. Die letzten Wahlprognosen haben gezeigt, dass dies nicht immer der Fall ist.


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neo 2006-02-02