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Ethik der Information

Was ist aber die Ethik der Information? Nun, um Missverständnissen vorzubeugen, muss man als allererstes sagen: Nicht die Information ist unethisch oder ethisch vertretbar. Auch ein Küchenmessen, obwohl es schon tausende Male als Mordwerkzeug zum Einsatz kam, unterliegt nicht dem Waffen-Gesetz. Oder juristisch: 'Missbrauch hebt den Gebrauch nicht auf!' Es sind vielmehr die Menschen, die aus ihm eine Tatwaffe machen. Genauso ist es mit der Information. Ob sie eine Lüge oder Wahrheit ist, kann sie nicht angeklagt werden. Es ist die Tätigkeit des Informierens, die unethisch oder unmoralisch sein kann. Die Ethik beschäftigt sich mit der Beurteilung von Handlungen. Eine Handlung ist aber eine Interaktion eines Menschen mit einem anderen Menschen. Das Denken unterliegt somit nicht der ethischen Beurteilung. Es sind: die Situation, der Handelnde und der Betroffene, die für die Beurteilung ausschlaggebend sind. Manchmal kann sogar eine wahre Information an gewisse Menschen oder im falschen Moment weitergegeben zu einer negativen Beurteilung führen. Zum Beispiel: Eine Mitteilung über ein Medikament gegen Krebs an alle Leidenden weitergereicht lässt in den Betroffenen eine Hoffnung aufkommen, die später zur Enttäuschung führt, weil dieses Medikament nicht jeden Krebs aufhalten kann...
Nun zu unserem bereits erwähnten Zeugen-Schwur: „die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit''.


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neo 2006-02-02